Hinterbergkopf

24.06.2023

Ein kühler, leicht regnerischer Vormittag war die beste Voraussetzung für die fordernde Tour auf den Hinterbergkopf. So starteten wir an der Wimbachbrücke und wanderten ins Wimbachgries.

Zügig erreichten wir das Wimbachschloss und ohne zu verschnaufen, ging es weiter Richtung Wimbachgrieshütte. Auf halber Strecke verließen wir den Hauptstrang und folgten einem Seitenarm nach rechts. Bereits nach eindreiviertel Stunden erreichten wir den Einstiegspunkt zum Kaunradsteig. Die bereits zurückgelegten 600hm hatten wir bis dorthin kaum bemerkt. Wir, das waren Susi, 2x Tom, Kurt und Christian.
 

Nach einer kurzen Trinkpause ging es in den Kaunradsteig, der meist in berchtesgadener Manier an Serpentinen sparte und schnurgerade sehr steil bergauf führte. Nach weiteren 350hm verließen wir das Latschenfeld und steuerten unser Zwischenziel einen schönen Steinquader als Brotzeitplatz an.
Leider lud das windige und kühle Wetter nicht zum langen Verweilen ein und so packten wir nach kurzer Pause unseren Rucksack und gingen weiter über eine wunderschöne Wiesenlandschaft steil bergauf. Den nahen Wasserfall und Bachlauf wollten wir ziemlich weit unten queren, da zwei Wochen zuvor der ganze Bachgraben ein riesiges und steiles Schneefeld war.

Am Bachlauf selbst war vom Schnee nichts mehr zu sehen und so stiegen wir durch den weichen und rutschigen Schotter in den Bachgraben ab, welchen wir ohne Probleme querten. Im Laufe der Tour wird das nicht der letzte Bach gewesen sein. Weiter ging es zum schneebedeckten Schuttkarr oberhalb des Wasserfalls welches wir unterhalb umgingen. Vereinzelt markierten Steinmandl die Spur zum erdigen Sattel. Dort angekommen packten wir unsere Stöcke in den Rucksack, um die Hände für die nun folgende Gratkletterei frei zu haben. Oben ging es bis ganz an die steil abfallenden Felswände und nach kurzer Eintragung ins Steigbuch weiter über nasse und rutschige Felsplatten. Das hier eingehängte Seil war dabei eine gute Hilfe.
 

Durch griffigen Fels, Bächen und Schotter erreichten wir die Sittersbachscharte. Hier eröffnet sich der Blick auf das recht einsame breite und von Wiesenhängen und Latschenfeldern bedeckte Sittersbachtal, dahinter die Reiteralm mit Stadelhorn, Mühlsturzhörnern und Grundüberlhörnern.

Der linke Weiterweg zum Hinterberghorn mit einem Mini-Gipfelkreuz war ohne große Mühen leicht zu bewältigen.  Am Gipfel angekommen empfing uns ein sehr frischer Wind und so genossen wir warm eingepackt unsere wohlverdiente Brotzeit. Der Abstieg durch das Sittersbachtal war landschaftlich sehr lohnend und reich an Tieren -Gämsen, Murmeltiere, Adler. Weiter unten ging es wieder durch Latschen und hier galt es den richtigen Einstieg zu finden. Der lange und ebenfalls fordernde Abstieg endet schließlich auf der Forststraße in Richtung Hinterseeparkplatz
Eine wunderschöne tagesfüllende Tour fand hier ihr Ende.


Christian v. Hake