Große Bischofsmütze (2.458m): Anspruchsvolle Bergtour auf den höchsten Gipfel des Gosaukamms

23.01.2021

Der charakteristische Doppelgipfel der Bischofsmütze gehört zu den bekanntesten Berggestalten in Österreich - selten ragt ein Gipfel so freistehend und schroff in den Himmel!

Über den sogenannten Normalweg machten sich 8 Mitglieder des DAV Laufen am 24.07.2022 auf den Weg, diesen ab 2.130 m stark mit Kletterpassagen versehenen Gipfel über die sogenannte Mützenschlucht seilfrei zu besteigen. Viele ausgesetzte Felspassagen mussten zwischen den eigentlichen Kletterstellen mit Schwierigkeitsgraden im oberen 3-er-Bereich bewältigt werden.


Punkt 6:00 Uhr morgens startete die 8-köpfige Gruppe ihre Unternehmung gut aus-gerüstet vom Parkplatz Unterhofalm über die Hofpürgelhütte Richtung Bischofsmüt-ze. Über den unmarkierten, aber deutlich erkennbarer Steig hinter dem Wegweiser der Hofpürgelhütte gelangte man noch relativ einfach auf die nächste Geländestufe.

Große Felsblöcke folgten auf der Wiese, die weiter oben gänzlich der Stein- und Felshalde wichen. Man wanderte, beobachtet von mindestens 20 Gämsen, in schö-ner Felslandschaft bis zur ersten "Engstelle" (ca. 2.140 m), die mit einem grünen "A" den Einstieg ins Klettergelände markiert. Ohne Stöcke und mit Helm wurden steile, abschüssige Felsplatten im Schwierigkeitsgrad I bis II erklettert, bevor der eigentli-che Einstieg in die sogenannte Südschlucht erreicht wurde.

Hier wartete gleich eine der Schlüsselstellen der Tour: Ein mehrere Meter hoher, fast senkrechter Felsturm im III. Schwierigkeitsgrad war zu erklimmen. Weiter über Passagen im II. Grad bis zu einem glatten, abgespeckten, fast überhängenden Wandl mit Schwierigkeit III+, danach wieder etwas einfacher bis zur Mützenschlucht, von der der weitere Weg auf der Westseite wieder etwas leichter, im Schwierigkeits-grad II aber immer noch recht anspruchsvoll und ausgesetzt, auf den Gipfel der Großen Bischofsmütze führte.

Beeindruckt von der Schönheit der Aussicht und dem Geleisteten verbrachte die Gruppe eine 45-minütige Gipfelrast, ehe es gegen 10.15 Uhr zum Abstieg ging. Auf-grund kleinerer Schwierigkeiten bei manchen Teilnehmern bereits im Aufstieg war der Gruppe klar, dass im Abstieg die anspruchsvollsten Passagen sicherheitshalber durch Abseilen überwunden werden.

Insgesamt 4 Seillängen wurden abgeseilt, der Rest konnte abgeklettert werden. So erreichte die Gruppe gegen 14:15 Uhr die Hof-purgelhütte, auf der eine verdiente Abschlusshoabe gezapft wurde.
Eine wahrlich schöne, anspruchsvolle Kletterei, die persönliche Grenzen erkennen lies.

Die Gruppe hat als Team wunderbar funktioniert, so dass aus der Herausforde-rung ein echtes, freudiges Erlebnis wurde. Herzlichen Dank an alle Teilnehmer vom Tourenorganisator Tom Öllinger.