Bergmesse auf der Laufener Hütte "Danke, Gott, für diesen einen Menschen"

Schönstes Wetter, Sonnenschein … am Samstag, am Vortag der traditionellen Bergmesse auf der Laufener Hütte. Aber beim geselligen Beisammensein am Hüttenabend hat wohl jemand nicht aufgegessen - oder nicht ausgetrunken: Der Sonntagmorgen zeigte sich wettermäßig alles andere als bilderbuchmäßig. Wolken und Nebel ließen Geistlichkeit und Gläubige in die große Gaststube der Laufener Hütte, die „Gamsstube“, einziehen. Dort drängte man sich zwar dicht an dicht, aber das tat der schönen und feierlichen Stimmung keinen Abbruch. Wärme und Behaglichkeit sind Wind und Kälte allemal vorzuziehen.

Der 2. Vorstand Reinhard Huber durfte in der vollen Stube auf 1726 m die Grüße des Vorsitzenden Markus Lichtmannegger übermitteln und Pfarrer Eberhard Zeh und Thomas Neumeier willkommen heißen – in bewährter Tradition wurde ein ökumenischer Gottesdienst von den beiden Geistlichen gestaltet. Pfarrer Zeh war es ein besonderes Anliegen, vor seinem anstehenden Ruhestand noch einmal die Bergmesse der Laufener Bergsteiger abzuhalten. Zu bewährter Tradition gehört auch der Besuch der Patensektionen Pfarrkirchen und Burgkirchen auf der Hütte, die noch bei schönstem Wetter am Freitag oder Samstag aufgestiegen waren – ebenso wie die Jugendgruppe des Alpenvereins. Und die Abtenauer Bergfreunde lassen sich vom Wetter eh nicht abschrecken.

Die Jagdhornbläser aus Abtenau gaben der Messe einen würdigen Rahmen. Auch wenn sie wegen der etwas beschränkten Platzverhältnisse an der Tür vor der Gamsstube Aufstellung genommen hatten, so ließ sich der wunderschöne Klang der Hörner überall in der Hütte hören. „Spuids vo dausd eini“ meinte Pfarrer Zeh – als er und Thomas dann zur Begrüßung ansetzten, aber gleichzeitig die Jagdhörner erklangen, mussten die beiden einsehen, dass die Hörner triumphierten. Eine Steilvorlage für Pfarrer Zeh, der schmunzelnd erklärte, dass das nun eben der Beweis sei, dass man eine Bergmesse nur „live“ abhalten könnte.

Danke sagen – das geht im hektischen Alltag viel zu oft unter. Und so mahnte Pfarrer Zeh in seiner Predigt genau dies zu tun. Dank für das, was von Mitmenschen für andere und einen selbst getan wird, steht uns gut an -der Dank an diejenigen, die sich einsetzen für andere, die sich sorgen und kümmern, die sich nicht in den Vordergrund drängen und auch ohne Gegenleistung und Aufmerksamkeitshascherei ihre großen und kleinen Werke tun. „Danke, Gott, für den einen – ja gerade für diesen einen – Menschen“. Diesen Dank für die Mitmenschen selbst darf man auch und vor allem an den Herrgott richten.

"Unser tägliches Brot gib uns heute" – so beteten wir gemeinsam auf der Laufener Hütte. Der Leib Christi wurde in der Stube von Mensch zu Mensch weitergereicht – jeder durfte sich so aus der Schale von seinem/r Nachbarn/in gereicht eine Hostie nehmen.

Danke war an diesem Tag vor allem an den Hüttendienst, an Marianne und Toni, und allen Helfern aus der Sektion zu sagen, die alles vorbereitet, die gekocht und gebacken, und die wieder klar Schiff, oder besser „klar Hütte“ machten. Dank ihrer konnten alle mit Gulasch oder Erbsensuppe, und mit Kuchen oder Rohrnudeln in den beiden behaglichen Stuben der Hütte den weltlichen Hunger stillen.

Dass am Nachmittag zumindest einige noch trocken ins Tal kamen, lässt ebenfalls ein Danke aussprechen. Wenn einige auch nass wurden, weil sie etwas länger gemütlich beieinander gesessen sind – das wars allemal wert.

Ein Wiedersehen gibt es am 21. Juli bei der Bergmesse der Lammertaler Bergfreunde auf der Gsengalm.