Edelweißabend mit Ehrung langjähriger Sektionsmitglieder

Bei der Wirtin in Steinbrünning durfte Vorstand Markus Lichtmannegger diejenigen Sektionsmitglieder ehren und beglückwünschen, die dem Verein seit 25, 40, 50, 60, 70 und sogar 75 Jahren die Treue halten. 55 Vereinsmitglieder waren diesmal zu ehren, gut die Hälfte waren der Einladung der Vorstandschaft gefolgt und trafen sich zu einem gemütlichen Abend, mit bester musikalischer Einrahmung von Ernst Schwangler, Erich und Stefan Zehentner. Letztere gehörten selbst zu den zu Ehrenden.

Zu Recht wies Lichtmannegger bei der Begrüßung darauf hin, dass eine langjährige Vereinstreue heute nicht mehr selbstverständlich ist. So wird gerne in den Alpenverein eingetreten, um die Vorteile wie den Versicherungsschutz oder eine Ermäßigung bei der Hüttenübernachtung in Anspruch zu nehmen, aber auch schnell mal wieder ausgetreten, wenn der Urlaub in den Bergen passé ist. Auch im Alpenverein Laufen ist eine langjährige Vereinsstreue zwar nicht mehr selbstverständlich, aber - wie sich beim Edelweißabend sehen ließ - immer noch gute Sitte. Neben der jeweiligen Edelweiß-Anstecknadel hatte Schatzmeisterin Gabi noch Flaschenwein, Jubiläumsgaben und für die treuesten Mitglieder Ruperti-Körberl im Gepäck. Eine weite Anreise aus Wolfratshausen oder sogar Schweinfurt nahmen die Geladenen in Kauf, um einen schönen, geselligen Abend mit kleinen Anekdoten aus früheren Zeiten zu verbringen.

Launig wird es, wenn Markus Lichtmannegger in der Tradition seines Vorgängers zum jeweiligen Jahr des Vereinseintritts vor der Ehrung ein paar Quizfragen in die Runde wirft: Wer war 1999 (vor 25 Jahren) gleich nochmal Bundespräsident? Wer war 1984 (vor 40 Jahren) Deutscher Fußballmeister? Nein, nicht der FC Bayern München… Fakten aus der Weltgeschichte der Jahre kamen wieder in Erinnerung, und noch mehr die prägenden Ereignisse aus der Geschichte der Sektion Laufen, die mittlerweile 102 Jahre auf dem Vereinsbuckel hat. Da gibt die Tatsache, dass Markus Lichtmannegger nicht nur das Amt des 1. Vorsitzenden innehat, sondern auch das Vereinsarchiv unter seine Fittiche genommen hat, für die Ehrung ein gutes Rüstzeug.

Im Jahr 1999 war unter anderem der Umbau der Laufener Hütte in vollem Gange und die Klettergärten wurden eingerichtet. Vor 40 Jahren soll laut einem nicht ganz wahrheitsgetreuen Zeitungbericht vom 1. April 1984 der Aga Khan auf der Laufener Hütte gewesen sein. 1974 war einer der bekanntesten Bergsteiger seiner Zeit, Reinhold Messner, zu einem Vortrag über die Dolomiten in Laufen und vor 60 Jahren konnte ein zweiter Materialflug mit einem Hubschrauber des österreichischen Bundesheeres organisiert werden, um den Innenausbau der vergrößerten Hütte entscheidend voranzubringen.

Auch die langjährigen Mitglieder erzählten gerne von ihrer ganz persönlichen Vereinsgeschichte, z.B. aus der Ortsgruppe München, als man sich bei einer Vereinstour kennen und lieben lernte. Ja, die Laufener hatten viele Jahre einen Außenposten in der großen Stadt, was man in dortigen Vereinsreihen lange nicht so recht verstehen wollte. Gesellig und kurzweilig war es, gelungen und rührig. Der Dank der Vorstandschaft gilt der musikalischen Begleitung und den langjährigen Sektionsmitgliedern, die nicht nur mit ihrer Mitgliedschaft zum Fortbestand des Vereins beitragen, sondern mit ihrer Anwesenheit an diesem Abend auch für ein Vereinsleben abseits der Berge sorgen. Aber vor allem auch denjenigen, die oftmals aus gesundheitlichen Gründen, wie Elisabeth Schütz und Luise-Ingeborg Schwender mit 70 bzw. 75 Vereinsjahren, leider nicht mehr selbst kommen konnten und dennoch dem Alpenverein mit seinem Zweck und Zielen verbunden sind.

 

 

Reinhard Huber (2. Vorsitzender), Fotos: Resi Stadler-Mayr